17.04.2011 Vienna-City-Marathon

Mein erster Marathonversuch war am 25. Oktober 2009 in Luzern. Unerfahren lief ich diesen Marathon zu schnell an. Das Ergebnis war ein Einbruch bei km 32, und ab km 35 mehrere Phasen wo ich ein paar Schritte gehen musste.

Im Anschluss stellte ich meine Mangos zusammen, damit ich diese korrigieren kann:
  • Zu wenig Standfestigkeit
  • Zu wenig Kraft um eine gute Lauftechnik bis ins Ziel zu halten
  • Zu wenig Gefühl für den eigenen Körper um rechtzeitig zu merken dass die Belastung bis ins Ziel zu hoch ist
Mit folgenden Massnahmen stellte ich die Weichen
  • 55 Longruns über 100min, davon 44 über zwei Stunden (ergibt auch ein mentales Training)
  • 2-3 mal die Woche Krafttraining
  • 2-3 mal die Woche Koordinationstraining
  • Lauftechniktraining bei der Vikmotion
  • Während den Trainings auf den Körper „hören“ (Belastungsgefühl und Geschwindigkeitsgefühl entwickeln)
Als zweiten Marathon suchte ich mir den Vienna-City-Marathon am 17. April 2011 aus.

Von Anfangs November 2010 bis Anfangs Januar 2011 hatte ich gesundheitliche Probleme; Atembeschwerden und stark erhöhter Puls nach 5-10min Belastung. Die anschliessenden medizinischen Untersuchungen ergaben eine Freigabe für den Marathon, und so begann ich ab Mitte Januar mit der Marathonvorbereitung.

Das Training verlief sehr gut, und die Leistungsfähigkeit steigerte sich stetig. Die km-Leistung stieg stetig auf über 100km pro Woche. Dazu setze ich für die Trainingsplanung seit dem 8. Februar den running.COACH ein. Durch die bessere Trainingsauslegung stieg die Leistung noch weiter an. Die km-Leistung pro Woche hatte ihre Spitz in der Kalenderwoche 8/2011 mit fast 140km. Gut vorbereitet absolvierte ich am 19. März die 15km von Kerzers als Testlauf für Wien. Speziell zu erwähnen bei diesem Lauf ist der ca 500m lange Golaten - Aufstieg mit einer Durchschnittssteigung von ca. 10%. Kerzers verlief ideal, und ich erreichte eine Zeit von 58:02.3 (Pace 3:52 bez. 15.5km/h).

Leider zwang mich 3 Tage später eine Fiebergrippe für 4 Tage Trainingspause und weitere 4 Tage reduziertes Training. Die Erholung dauerte an, so dass ich am 9. April beim Laktat – Stufentest noch nicht wieder auf der Höhe meiner Leistungsfähigkeit war. Der Leistungstest viel sehr gut aus, allerdings etwas schlechter als ich es nach Kerzers erwartete. Der Vorschlag vom Fitnesscenter Time-Out entsprach trotz dessen meiner Wunschvorstellung, eine Pace von 4:16 und somit Angriff auf die 3h Grenze.

Die Anschliessende 4.5 tägige Schwedendiät (Kohlenhydratarme Ernährung) war hart. Um so mehr genoss ich das anschliessende Kohlenhydratladen. Meine Energiespeicher füllten sich um meinen zweiten Marathon zu laufen, mein erster Volkslauf ausserhalb der Schweiz.

Am Wettkampftag, 17. April, stand ich um kurz vor 05:00 auf. Das anschliessende Frühstück bestand aus ca. 500g Fertigpasta und Wasser. Ca. 1 Stunde vor dem Start traf ich auf dem Startgelände ein, und besuchte nochmals ein ToiToi. Pünktlich um 08:58 ging die Marathonspitze auf die Strecke. Zwei Minuten später bekann das „Catch me if you can“. Haile Gebrselassie versuchte mit 2 min Rückstand die Marathonspitze einzuholen. Da Haile „nur“ den Halbmarathon lief war dies auch sehr realistisch. Haile schaffte es dann auch, und liess die Marathonspitz dann auch gleich stehen.

Etwa 1 Minute nach 9 Uhr durfte auch ich auf die Strecke. Auf dem Ersten km gab es durch das dichte Feld ein paar Rangeleien. Das Feld zog sich aber schnell auseinander, so dass für alle genügend Platz zum Laufen war. Schnell fand ich einen guten Rhythmus. Das Laufgefühl war sehr gut, und die Anstrengung trotz hohem Tempo gering. So lief ich die erste Hälfte etwas schneller wie geplant. Zwischen km 26 und 27 geschah es dann. Ich musste ein ToiToi aufsuchen und verlor etwa eine 3/4 Minute. Etwas übermotiviert lief ich dann bis km 30 etwas schneller. Dabei überholte ich diverse LäuferInnen, zum zweiten mal. Bei km 30 war ich wieder auf meiner Zielzeit von unter 3 Stunden, und musste eine Entscheidung treffen. Mit der aktuellen Pace weiterlaufen, dabei eine bessere Zeit anstreben und zu riskieren dass ich mich übernehme, oder auf die geplante Pace zurückkehren und den Marathon sicherer mit der geplanten Zeit ins Ziel laufen. Ich entschied mich für die sicherere Variante, und konnte die Pcae bis ins Ziel halten. Für mich wurde eine Zeit von 2h 59min 30sek festgehalten.

@Viktor Röthlin: Marathonlaufen macht wirklich sehr viel Spass, wenn man auf den letzten Kilometern noch überholen kann.

Ein herzliches Dankeschön an alle welche mich auf dem Weg zu Marathon sub 3h begleiteten. Dies waren vor allem: Vielen Dank an den Veranstalter des Vienna-City-Marathons für die tolle Organisation.

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